Tourismus-Flaute

Mehrheit der Deutschen will nicht mehr in die Türkei reisen

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Urlauber ziehen offenbar Konsequenzen aus Verfassungsreferendum.

Die große Mehrheit der Deutschen hadert nach dem Verfassungsreferendum in der Türkei mit dem Land als Urlaubsziel: Wie eine am Donnerstag veröffentlichte Emnid-Umfrage für das Magazin "Focus" ergab, sagten 82 Prozent der Befragten, dass sie künftig nicht mehr in die Türkei reisen wollen. Für 16 Prozent bleibt das Land hingegen ein Urlaubsziel.

Die Umfrage ergab auch Unterschiede zwischen Frauen und Männern: Während 87 Prozent der weiblichen Befragten Reisen in die Türkei derzeit ablehnen, sagten das 77 Prozent der Männer von sich. Das Institut Emnid befragte am Dienstag und Mittwoch 1.004 Bürger. In der Regel haben Umfragen einen Fehlerbereich, in dem die tatsächlichen Werte in der Gesamtbevölkerung von denen in den Erhebungen abweichen können.

Bei dem umstrittenen Referendum in der Türkei hatte am Sonntag laut dem offiziellen Ergebnis eine knappe Mehrheit von 51,4 Prozent für die Einführung eines Präsidialsystems gestimmt. Dieses wird die Macht von Staatschef Recep Tayyip Erdogan erheblich erweitern und die Befugnisse des Parlaments sowie die Unabhängigkeit der Justiz beschneiden.
 

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