Euro Stoxx 50

Europas Leitbörsen schließen ohne klare Richtung

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Unternehmensergebnisse sorgen für Bewegung - Konjunkturdaten im Fokus.

Die europäischen Leitbörsen sind am Freitag uneinheitlich und nur wenig verändert aus dem Handel gegangen. Der Euro-Stoxx-50 fiel leicht um 3,70 Einheiten oder 0,10 Prozent auf 3.559,59 Zähler.

Neben aktuellen Unternehmensnachrichten prägten auch zahlreiche Konjunkturnachrichten das Geschehen zum Wochenausklang. So ist die Inflationsrate im Euroraum im April überraschend stark gestiegen. Die Verbraucherpreise seien um 1,9 Prozent zum Vorjahresmonat geklettert, teilte das Statistikamt Eurostat mit. Volkswirte hatten lediglich mit einem Anstieg auf 1,8 Prozent gerechnet. Bemerkenswert ist der starke Anstieg der Kerninflationsrate - sie legte von 0,7 Prozent im Vormonat auf 1,2 Prozent im April zu.

Am Nachmittag rückten US-Daten in den Fokus der Anleger: Die US-Wirtschaft hat einen schwachen Start ins Jahr 2017 erwischt. Nach Zahlen des Handelsministeriums erhöhte sich das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im ersten Quartal um annualisiert 0,7 Prozent zum Vorquartal. Das ist deutlich schwächer als das Wachstum im Schlussquartal von 2,1 Prozent. Analysten hatten zwar eine Abschwächung erwartet, allerdings nur auf 1,0 Prozent.

Im Euro-Stoxx-50 zeigten sich Sanofi mit einem Plus von 0,74 Prozent. Der französische Pharmakonzern hat mit überraschend starken Quartalszahlen Investoren in gute Laune versetzt. Aufkommende Sorgen um die Entwicklung des wichtigen Diabetes-Geschäfts in den USA treten dabei zunächst in den Hintergrund. Die Zahlen waren klar besser, als Analysten erwartet hatten. Den Ausblick für 2017 wurde bestätigt.

Renault beschleunigten um 3,69 Prozent. Der Autobauer hat im ersten Quartal dank neuer Pkw-Modelle einen Umsatzsprung erzielt. Vinci gewannen leicht um 0,71 Prozent. Der Bau- und Dienstleistungskonzern hat zu Jahresbeginn beim Umsatz spürbar zugelegt.

Besser Eckdaten für das erste Quartal als erwartet haben zu Wochenschluss die Aktien von Continental an der Frankfurter Börse um 0,42 Prozent befestigt. Linde konnten einen klaren Anstieg um 2,29 Prozent verbuchen. Mehrere Analysten und Händler lobten zwar den vorgelegten Quartalsbericht als besser als erwartet. Der Markt warte aber auf neue Aussagen zur Fusion mit dem US-Branchenkollegen Praxair, hieß es von einem Analysten.

In Zürich verbesserten sich UBS um 2,10 Prozent. Die Großbank ist dank anziehender Erträge im Kerngeschäft Vermögensverwaltung und einer guten Entwicklung der Investmentbank mit einem Milliardengewinn ins Jahr gestartet.

In London fanden sich Barclays mit einem Minus von 5,22 Prozent am unteren Ende des Kurszettels. Die Großbank hat zum Jahresauftakt im Handelsgeschäft enttäuscht. Hoffnungsschimmer gibt es bei der verstaatlichten Royal Bank of Scotland (RBS): Die Bank verbuchte im 1. Quartal erstmals seit einiger Zeit keinen Verlust. Die Aktien reagierten plus 4,74 Prozent.

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