Euro Stoxx 50

Europas Leitbörsen schließen schwächer

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Bedenken über die Wirtschaftspolitik von Donald Trump.

Die europäischen Leitbörsen sind am Mittwoch überwiegend mit Kursverlusten aus dem Handel gegangen. Der Euro-Stoxx-50 fiel um 8,92 Einheiten oder 0,26 Prozent auf 3.420,70 Zähler.

Marktbeobachter verwiesen auf wachsende Zweifel der Investoren an der schnellen Umsetzbarkeit der Wahlversprechen von US-Präsident Trump. Bereits am Vortag hatten Bedenken über die Wirtschaftspolitik von Donald Trump die Stimmung an den internationalen Aktienmärkten belastet

Anleger flüchten in als sicher geltende Staatsanleihen. Auch Gold ist wieder gefragter. Marktteilnehmer wollten von Trump Beweise, nicht nur Versprechen, sagte Marktanalyst Mike van Dulken von Accendo Markets.

Lange genug habe die Wall Street den Versprechungen von Trump mehr Beachtung geschenkt als den tatsächlichen Taten in den zwei Monaten seiner Amtszeit, schrieb Marktanalyst Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC Markets. Das könnte sich jetzt ändern. Erst die Gesundheits-, dann die Steuerreform, so seien wohl die Prioritäten im Weißen Haus verteilt. Damit aber würden sich die erhofften Steuererleichterungen für die Unternehmen wohl zeitlich nach hinten verschieben.

Ein Branchenvergleich zeigte Finanzwerte und Titel aus dem Rohstoff-Sektor unter den größeren Verlierern. Das größte Minus im Euro-Stoxx-50 mussten ING Groep mit einem Abschlag in Höhe von 4,03 Prozent verbuchen. Niederländische Ermittler haben die Großbank ins Visier genommen. Bei den Untersuchungen gehe es um den Verdacht der Geldwäsche und internationale Korruption, berichtete die Zeitung "Het Financieele Dagblad" unter Berufung auf die Ermittler. Das Unternehmen selbst hatte die Ermittlungen in seinem Geschäftsbericht für 2016 erwähnt.

Zudem büßten in Amsterdam Akzo Nobel gut ein Prozent ein. Der niederländische Chemieriese hat auch das erhöhte Angebot des US-Rivalen PPG Industries als zu niedrig zurückgewiesen. Neben erheblichen wettbewerbsrechtlichen Bedenken würde die Übernahme auch zu einem massiven Stellenabbau führen, teilte der Konzern mit.

Schwächster Wert im britischen Leitindex waren die Papiere von Kingfisher mit einem Minus von 5,09 Prozent. Europas größter Baumarktbetreiber sorgt sich um die Lage in Frankreich. Nachdem bereits der angekündigte Brexit für Unsicherheit in Großbritannien gesorgt habe, sei man nun auch für das Frankreich-Geschäft vorsichtig, sagte Konzernchefin Veronique Laury bei der Vorlage der Jahreszahlen.

In Zürich ging es für die Anteilsscheine von Novartis um 1,4 Prozent nach unten. Der Pharmakonzern erlitt beim Herzmittel Serelaxin einen Rückschlag. Analysten und Investoren hatten zuletzt große Hoffnungen auf das Mittel gesetzt.

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