Euro Stoxx 50

Stimmung an Europas Leitbörsen hellt sich auf

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Politische Unsicherheiten weiter im Fokus - Kursgewinne in Bank- und Autowerten stützen.

Nach einem verhaltenen Frühhandel hat sich die Stimmung an den europäischen Leitbörsen am Mittwoch im Mittagshandel etwas aufgehellt. Der Euro-Stoxx-50 legte gegen 12.15 Uhr 15,61 Einheiten oder 0,46 Prozent auf 3.425,39 Punkte zu. Der DAX in Frankfurt notierte mit 12.032,27 Punkten und plus 31,83 Einheiten oder 0,27 Prozent.

Lediglich der britische FTSE-100 Index präsentierte sich mit minus 3,94 Zählern oder 0,06 Prozent bei 7.143,56 Stellen knapp im Minus. Die Anleger am Londoner Markt haben noch die gestern überraschend angekündigten Neuwahlen in Großbritannien zu verdauen. Bereits am 8. Juni soll das britische Volk neu abstimmen, kündigte Premierministerin Theresa May Dienstagmittag an. Damit will sie sich mehr Rückendeckung für die Verhandlungen über den EU-Austritt holen.

Daneben bleiben Sorgen um die Konflikte in Syrien und Nordkorea sowie um den Ausgang der am Wochenende anstehenden französischen Präsidentschaftswahl bestehen. Wichtige Konjunkturdaten blieben dünn gesät. Wie erwartet, hat sich die Inflation im Euroraum im März deutlich abgeschwächt. Die Verbraucherpreise stiegen um 1,5 Prozent zum Vorjahresmonat, im Februar hatte die Rate noch bei 2,0 Prozent gelegen. Damit wurde die erste Schätzung bestätigt.

Aufgehellt wurde die Stimmung an den Aktienmärkten von Kursgewinnen in Bank- und Autowerten. An die Spitze des Euro-Stoxx-50 kletterten Intesa Sanpaolo mit plus 3,27 Prozent, gefolgt von Société Générale und ING Group mit einem Plus von rund 2,9 bzw. 2,6 Prozent. Auch Volkswagen (plus 2,19 Prozent) und BMW (plus 1,77 Prozent) waren unter den größten Kursgewinnern im europäischen Leitindex zu finden.

In Paris zogen zudem Renault um klare 2,58 Prozent an, auch Fiat gewannen an der Mailänder Börse klare 2,55 Prozent. Unterstützung erhielt die Automobilbranche von neuen Daten: Die Zahl der Zulassungen ist im März in Europa um 11,2 Prozent zum Vorjahresmonat auf 1,89 Millionen Pkw und damit auf ein Rekordniveau gestiegen.

Aufmerksamkeit kam zudem neuen Unternehmensbilanzen zu. Der Bierbrauer Heineken hat im ersten Quartal 44 Millionen Hektoliter Bier und damit 0,6 Prozent mehr als ein Jahr zuvor verkauft. Analysten hatten dagegen einen Rückgang erwartet. Die Papiere legten 1,29 Prozent zu.

Auch die Aktien von Akzo Nobel zogen nach Zahlen um 0,64 Prozent an. Im ersten Quartal liefen die Geschäfte des niederländischen Farbenherstellers überraschend gut. Der Betriebsgewinn legte um 13 Prozent auf 376 Mio. Euro zu. Darüber hinaus plant das Unternehmen im Kampf gegen eine Übernahme durch den US-Rivalen PPG eine Abspaltung seiner Chemiesparte. Der Unternehmensteil solle verkauft oder an die Börse gebracht werden. Die Chemiesparte sorgt bei Akzo für ein Drittel des Umsatzes und des Gewinns.

Bei ASML legten Umsatz und Gewinn, beflügelt von einer hohen Nachfrage und einem günstigen Branchenumfeld, stärker zu, als von Experten erwartet. Unterm Strich blieb ein Gewinn von 452 Mio. Euro übrig. Die Aktien des Chipzulieferers profitierten mit einem Kursgewinn von 1,19 Prozent.

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